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KI als Gamechanger in der HR

Verena Fink

KI als Gamechanger in der HR

Persönlich und effizient von Recruiting bis Offboarding - Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Personalwesen (Human Resources / HR) eröffnet eine neue Ebene von Arbeitskultur und Effizienz. Die Personalabteilung kann sich auf die Entwicklung einer Lernkultur konzentrieren, mit dem Ziel, den Bedürfnissen der Belegschaft besser gerecht zu werden.

Persönlich und effizient von Recruiting bis Offboarding

Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Personalwesen (Human Resources / HR) eröffnet eine neue Ebene von Arbeitskultur und Effizienz. Die Personalabteilung kann sich auf die Entwicklung einer Lernkultur konzentrieren, mit dem Ziel, den Bedürfnissen der Belegschaft besser gerecht zu werden. Diese neue Kultur wird durch die KI-basierte Analyse von persönlichen und organisatorischen Daten für die Personalauswahl, die strategische Arbeitsorganisation und das Leistungsmanagement ermöglicht.

Wenn wir uns KI entlang der HR-Wertschöpfungskette vorstellen, dann sehen wir im besten Fall entspannte HR-Teams, die durch KI Superkräfte bekommen:

Recruiting

Personalverantwortliche können sich von der KI Stellenanzeigen entwickeln lassen und innerhalb kürzester Zeit von einer KI passende Kandidat:innenprofile vorgeschlagen bekommen. Die Verlagerung des Fokus auf KI in der Vorauswahl ermöglicht es HR-Teams, ihre Zeit für die persönliche Betreuung und die Entwicklung von Kompetenzen der Mitarbeitenden zu nutzen. Ergänzt wird diese Verlagerung durch eine transparente und schnelle Kommunikation mit den Bewerber:innen, die den Rekrutierungsprozess als zügig, persönlich und wertschätzend erleben.

Onboarding & Performance

Im Onboarding-Prozess führt eine KI-gesteuerte Checkliste neue Mitarbeitende durch ihre Einarbeitung, während personalisierte Inhalte und Schulungen von neuen Mitarbeitenden über ein KI-Portal eigenständig gebucht werden können. Vierteljährliche Zielvereinbarungen werden durch KI-Systeme unterstützt und sorgen für Vergleichbarkeit und messbare Fortschritte. Begleitet wird dieser Prozess durch regelmäßige Feedbackschleifen und Peer-to-Peer-Vergleiche mit Kolleginnen und Kollegen, die eine kontinuierliche Verbesserung und Anpassung ermöglichen.

Offboarding & Netzwerk

Die KI-Technologie erstreckt sich auch auf das Offboarding, wo Abschlussdokumente und Auszahlungen automatisiert und Referenzen auf der Grundlage vorstrukturierter Eingaben erstellt werden. Die Pflege der Beziehungen zu ehemaligen Mitarbeitenden wird ebenfalls durch KI unterstützt, was den Wert aktiver Netzwerke unterstreicht.

Der Markt bietet bereits eine Fülle von KI-basierten Produkten und Dienstleistungen für das Personalwesen, von großen HRM-Systemen bis hin zu Start-up-Innovationen. Diese reichen von der Vorauswahl bei der Personalbeschaffung bis hin zum genauen Matching und fundierten Einstellungsentscheidungen. Die Herausforderung besteht darin, diese Lösungen in bestehende Systemlandschaften zu integrieren und die rechtlichen Rahmenbedingungen in den verschiedenen Rechtsordnungen einzuhalten.

Für Personalverantwortliche steigen die Anforderungen an den Auswahlprozess. Sie müssen seriöse Lösungsanbietende mit solider Technologie und validen Prozessen identifizieren. Dies erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit KI-Anwendungen und deren tatsächlicher Verbesserung der Personaldiagnostik. Bei der Entscheidungsfindung spielen Aspekte wie technische Validierung, Kosten-Nutzen-Analyse, Compliance, Funktionalität und Support eine Rolle.

Ein kritischer Auswahlprozess, technische Validierung und Kosten-Nutzen-Abwägung sind unerlässlich, um den Mehrwert von KI in der HR voll auszuschöpfen. Die wesentlichen Schritte zur Priorisierung von KI-Anwendungsfällen und zum Aufsetzen eines KI-Projektes in der HR sind dabei entscheidend:

1. Bedürfnisse und Ziele ermitteln

Starten Sie mit einer gründlichen Analyse der aktuellen HR-Prozesse und ermitteln Sie die Prozesse, in denen KI die größten Auswirkungen haben könnte. Definieren Sie klare Ziele für das KI-Projekt, die mit der Gesamtstrategie des Unternehmens übereinstimmen.

2. Marktanalyse und Auswahl potenzieller Lösungen

Prüfen Sie die Anbietenden auf dem Markt, um potenzielle KI-Lösungen zu identifizieren, die Ihren Anforderungen entsprechen. Erstellen Sie eine Auswahlliste von Anbietenden auf der Grundlage ihrer Funktionalität, Integrationsfähigkeit, ihres Datenschutzes und Kundenservices.

3. Technische Validierung

Bevor Sie eine Entscheidung treffen, validieren Sie die technischen Aspekte der in Frage kommenden Lösungen. Dazu gehört die Bewertung der Datenstrukturen, Algorithmen und der Sicherheitsarchitektur, aber auch die Kompatibilität mit ihrer aktuellen Systemwelt.

4. Pilotprojekte und Testszenarien

Beginnen Sie mit einem Pilotprojekt, um den Mehrwert der KI-Lösung in einer kontrollierten Umgebung zu testen. Sammeln Sie Feedback von HR-Mitarbeitenden und Nutzenden.

5. Kosten-Nutzen-Analyse

Führen Sie eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durch, die nicht nur die direkten Kosten für die Implementierung und den Betrieb der KI umfasst, sondern auch die erwarteten Einsparungen und Verbesserungen in den HR-Prozessen.

Die Verlagerung des Fokus auf KI in der Vorauswahl ermöglicht es HR-Teams, ihre Zeit für die persönliche Betreuung und die Entwicklung von Kompetenzen der Mitarbeitenden zu nutzen.

6. Entwicklung eines Implementierungsplans

Erstellen Sie einen detaillierten Plan für die Implementierung der KI-Lösung, der im Zeitplan auch das Training (für KI, HR-Team und Nutzende), die erforderlichen Ressourcen und die Prüfschleifen enthält, um die KI auf gesunde und kontrollierte Beine zu stellen.

In der Auswahl geht der Trend hin zu HR-Core-Plattformen mit modularen Apps und Predictive-Analytics. Die Herausforderungen liegen in der Integration dieser Systeme in bestehende Prozesse, der Einhaltung von Datenschutzrichtlinien und der Wahl zwischen Gesamtlösungen großer Anbietender und den maßgeschneiderten Lösungen kleiner Spezialist:innen. Obwohl sich noch viele HR-Teams scheuen, das Abenteuer einzugehen, sind die Anwendungsfälle und der Mehrwert für die Organisationen bereits klar ersichtlich. KI lohnt sich!

 

Verena Fink

Verena Fink berät, veröffentlicht und spricht zu Künstlicher Intelligenz, um Menschen Lust darauf zu machen, ihre humane Arbeitszukunft aktiv mitzugestalten. Ihr jüngstes Buch „KI in der Personalarbeit“ ist im Verlag Schäffer Pöschel erschienen.

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